RDW — Verteilungsbreite der Erythrozytenvolumina

RDW (Red Cell Distribution Width) ist ein Wert, der den Grad der Größenvariation (Anisozytose) der Erythrozyten beschreibt. RDW wird in Prozent (%) angegeben und zeigt, wie stark sich die Blutzellen im Volumen voneinander unterscheiden. Je höher der RDW, desto größer ist der Unterschied zwischen den kleinsten und größten Erythrozyten. Dieser Wert ist wichtig zur Diagnose von Anämien und anderen Störungen der Blutbildung. Normwerte für RDW:
  • Erwachsene: 11,5–14,5%
  • Kinder: 11,6–14,8%
Wozu wird RDW bestimmt:
  • Zur Diagnose und Differenzierung verschiedener Anämietypen
  • Zur Beurteilung der Wirksamkeit einer Behandlung
  • Zur frühzeitigen Erkennung von Eisen-, Vitamin-B12- oder Folsäuremangel
Erhöhter RDW kann anzeigen:
  • Eisenmangelanämie
  • Anämie bei Vitamin-B12- oder Folsäuremangel
  • Hämolytische Anämien (Zerstörung der Erythrozyten)
  • Nach starken Blutverlusten oder Bluttransfusionen
  • Lebererkrankungen, Alkoholismus
Niedriger oder normaler RDW bei Erkrankungen:
  • Thalassämie
  • Chronische Erkrankungen (ohne ausgeprägte Anisozytose)
Besonderheiten:
  • RDW ist besonders aussagekräftig in Kombination mit MCV (mittleres Erythrozytenvolumen). Zum Beispiel ist eine Kombination aus niedrigem MCV und erhöhtem RDW typisch für Eisenmangelanämie.
  • Starke Schwankungen des RDW weisen früh auf Störungen der Erythrozytenbildung hin.
Vorbereitung auf die Analyse:
  • Blutentnahme morgens nüchtern aus Finger oder Vene
  • Vor der Blutabnahme sollten Alkohol sowie starke körperliche und emotionale Belastungen vermieden werden


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