Erythrozyten (RBC)
Erythrozyten (RBC) sind rote Blutkörperchen, deren Hauptfunktion es ist, Sauerstoff von der Lunge zu den Geweben zu transportieren und Kohlendioxid zurückzuführen. Erythrozyten enthalten Hämoglobin, das den Sauerstofftransport ermöglicht. Sie bilden den Hauptanteil der zellulären Blutbestandteile.
Normwerte der Erythrozyten:
- Männer: 4,5–5,5 ×10¹²/l
- Frauen: 3,9–4,7 ×10¹²/l
- Kinder: 3,8–5,1 ×10¹²/l (altersabhängig)
- Neugeborene: bis zu 6,5 ×10¹²/l
Ursachen für erhöhte Erythrozytenzahl (Erythrozytose):
- Dehydration (Hitze, Erbrechen, Durchfall, körperliche Belastung)
- Rauchen, längerer Aufenthalt in Höhenlagen (Hypoxie)
- Chronische Herz- und Lungenerkrankungen
- Endokrine Störungen (z. B. Cushing-Syndrom)
- Polyzythämie (primäre Erkrankung der Blutbildung)
Ursachen für verminderte Erythrozytenzahl (Erythropenie):
- Anämien (Eisen-, B12- und Folsäuremangel)
- Blutverluste (akut und chronisch)
- Schwangerschaft (physiologische Senkung wegen erhöhtem Plasmavolumen)
- Chronische Entzündungen und Infektionen
- Knochenmarkerkrankungen (aplastische Anämie, Leukämien)
- Hämolyse (Zerstörung der Erythrozyten)
Warum der Erythrozytenwert bestimmt wird:
- Beurteilung des Allgemeinzustands und der Blutbildung
- Diagnose von Anämien, Dehydration und Hypoxie
- Überwachung von Herz-, Lungen- und Nierenerkrankungen
- Kontrolle der Therapieeffizienz bei Anämien und anderen Erkrankungen
Wie die Analyse durchgeführt wird:
- Blutabnahme aus Finger oder Vene, bevorzugt nüchtern
- Vor der Blutentnahme sollten körperliche Anstrengung, Stress und Rauchen vermieden werden
Wichtig:
- Eine erhöhte Erythrozytenzahl erhöht die Blutviskosität und kann das Thromboserisiko und die Mikrozyklusion verschlechtern.
- Eine erniedrigte Erythrozytenzahl verursacht Symptome wie Schwäche, Schwindel und Atemnot, insbesondere bei Belastung.
- Die Bewertung erfolgt immer in Kombination mit Hämoglobin, Hämatokrit und Erythrozytenindizes (MCV, MCH, MCHC).
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