Neutrophile

Neutrophile sind die zahlreichste Art von Leukozyten und spielen eine Schlüsselrolle beim Schutz des Körpers vor bakteriellen Infektionen. Sie reagieren schnell auf das Eindringen von Mikroorganismen, indem sie Bakterien und andere Krankheitserreger einfangen und zerstören. Normale Werte für Neutrophile:
  • Absolute Anzahl: 2,0–7,0 × 10⁹/l
  • Prozentualer Anteil an der Gesamtzahl der Leukozyten: 47–72 %
Hauptfunktionen der Neutrophilen:
  • Phagozytose – Aufnahme und Zerstörung von Bakterien und Zelltrümmern
  • Ausschüttung von Enzymen und Reaktionsstoffen zur Vernichtung von Krankheitserregern
  • Beteiligung an Entzündungsreaktionen
Ein Anstieg der Neutrophilen (Neutrophilie) kann verursacht werden durch:
  • Bakterielle Infektionen
  • Entzündungsprozesse (z. B. Blinddarmentzündung, Lungenentzündung)
  • Stress, körperlicher Belastung, Verletzungen
  • Bestimmten Medikamenten (Kortikosteroiden)
  • Bestimmten bösartigen Erkrankungen
Eine Verminderung der Neutrophilen (Neutropenie) kann beobachtet werden bei:
  • Virusinfektionen (Grippe, Hepatitis)
  • Autoimmunerkrankungen
  • Toxischen Einflüssen (Chemotherapie, Bestrahlung)
  • Bestimmten Erbkrankheiten
  • Erkrankungen des Knochenmarks
Besonderheiten:
  • Neutrophile werden in segmentierte (reife) und stabförmige (junge) unterteilt – das Verhältnis hilft bei der Beurteilung der Entzündungsaktivität.
  • Ein Anstieg der jungen Formen von Neutrophilen (Linksverschiebung) deutet auf eine akute Entzündung hin.
  • Für eine genaue Diagnose müssen das allgemeine Blutbild und das klinische Bild berücksichtigt werden.
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
  • Das Blut wird aus dem Finger oder einer Vene entnommen, vorzugsweise morgens auf nüchternen Magen.
  • Vor der Untersuchung sollten starke körperliche und emotionale Belastungen vermieden werden.


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