MPV (Mean Platelet Volume)
MPV (Mean Platelet Volume) ist ein Wert, der das durchschnittliche Volumen der Thrombozyten im Blut angibt. Er gehört zu den zusätzlichen Parametern der Thrombozytenzahl im allgemeinen Blutbild und hilft bei der Beurteilung der Aktivität und Reife der Thrombozyten.
Normale MPV-Werte:
- 7,5 – 11,0 Femtoliter (fL)
- Die Normwerte können je nach Labor leicht variieren.
Was zeigt der MPV-Wert?
- Ein hoher MPV-Wert weist auf das Vorhandensein großer, junger Thrombozyten hin. Dies kann auf eine erhöhte Aktivität des Knochenmarks oder einen beschleunigten Abbau von Thrombozyten in der Peripherie hindeuten.
- Ein niedriger MPV-Wert deutet auf ein Überwiegen kleiner, alter Thrombozyten oder auf eine Störung ihrer Reifung hin.
Der MPV-Wert ist erhöht bei:
- Thrombozytopenie (Reaktion auf einen schnellen Thrombozytenverlust)
- Myeloproliferativen Erkrankungen (z. B. essentielle Thrombozythämie)
- Diabetes
- Atherosklerose
- Erkrankungen der Schilddrüse
- Nach Blutverlust oder chirurgischen Eingriffen
MPV ist erhöht bei:
- Anämien (insbesondere Eisenmangelanämie)
- Chronischen Entzündungen
- Autoimmunerkrankungen
- Megaloblastischer Anämie (B12-/Folsäuremangel)
- Infektionen und Sepsis
Klinische Bedeutung:
- Ein hoher MPV-Wert kann auf ein Thromboserisiko hinweisen.
- Ein niedriger MPV-Wert kann mit einer gestörten Thrombozytenproduktion im Knochenmark zusammenhängen.
- Die MPV-Bewertung erfolgt nur in Verbindung mit der Gesamtzahl der Thrombozyten (PLT) und anderen Parametern (PCT, PDW).
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
- Die Blutabnahme erfolgt nüchtern, vorzugsweise morgens.
- Körperliche und emotionale Anspannung können die Werte beeinflussen.
← Allgemeine Blutuntersuchung
← Allgemeiner (klinischer) Bluttest
← Zusätzliche Blutuntersuchungen