Monozyten
Monozyten sind große weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems. Sie gehören zu den Agranulozyten und übernehmen die Rolle der „Reinigung“ — sie beseitigen abgestorbene Zellen, Mikroben und Toxine. Nach dem Austritt ins Gewebe verwandeln sie sich in Makrophagen — aktive Fresszellen.
Normwerte der Monozyten:
- Absolute Anzahl: 0,1–0,6 × 10⁹/l
- Prozentualer Anteil an den Gesamtleukozyten: 3–11%
Hauptfunktionen der Monozyten:
- Phagozytose — Aufnahme und Zerstörung von Bakterien, Viren und Pilzen
- Reinigung von Entzündungsherden von zerstörten Zellen
- Stimulierung anderer Immunzellen (Lymphozyten)
- Beteiligung an der Immunantwort und Geweberegeneration
Erhöhte Monozyten (Monozytose) können auftreten bei:
- Virus- und bakteriellen Infektionen (Tuberkulose, Syphilis)
- Parasitenerkrankungen (Malaria, Toxoplasmose)
- Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes)
- Chronischen Entzündungen
- Bösartigen Bluterkrankungen (Leukämie, Lymphom)
Verminderte Monozyten (Monozytopenie) können vorkommen bei:
- Schweren Infektionen mit Erschöpfung des Immunsystems
- Postoperativen und posttraumatischen Zuständen
- Knochenmarkssuppression (z. B. nach Chemotherapie)
- Einnahme von Glukokortikoiden
Besonderheiten:
- Monozyten werden in späteren Phasen von Entzündungen aktiviert, wenn die Reinigung betroffener Gewebe nötig ist.
- Die Bewertung der Monozyten erfolgt zusammen mit anderen Leukozytenwerten (Neutrophile, Lymphozyten etc.).
- Eine isolierte Monozytose bei normalen anderen Leukozyten kann auf chronische Infektionen oder Wiederherstellung hinweisen.
Wie die Blutuntersuchung durchgeführt wird:
- Blutabnahme aus Finger oder Vene, nüchtern (ideal morgens).
- Stress und körperliche Belastungen 24 Stunden vorher vermeiden.
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