MCV (Mean Corpuscular Volume)
MCV (Mean Corpuscular Volume) ist das durchschnittliche Volumen eines Erythrozyten, gemessen in Femtolitern (fl oder fL). Der MCV-Wert hilft bei der Klassifizierung von Anämien nach der Größe der Erythrozyten und gibt Aufschluss darüber, um wie viel die Erythrozyten im Vergleich zum Normalwert vergrößert oder verkleinert sind.
Normale MCV-Werte:
- Erwachsene: 80–100 fl
- Kinder: 75–95 fl (je nach Alter)
Arten von Erythrozyten nach MCV-Wert:
- Normozytär (MCV 80–100 fl) – normal groß, häufig bei akutem Blutverlust, chronischen Erkrankungen.
- Mikrozytäre (MCV < 80 fl) – verkleinerte Erythrozyten, häufig bei Eisenmangelanämie, Thalassämie.
- Makrozytäre (MCV > 100 fl) – vergrößerte Erythrozyten, bei Vitamin-B12-Mangel, Folsäuremangel, Alkoholismus.
Ursachen für einen erhöhten MCV (Makrozytose):
- Vitamin-B12- oder Folsäuremangel
- Alkoholismus
- Lebererkrankungen
- Hypothyreose
- Myelodysplastisches Syndrom
- Bestimmte Medikamente (Zytostatika, Antineoplastika)
Ursachen für einen erhöhten MCV-Wert (Mikrozytose):
- Eisenmangelanämie
- Thalassämie
- Chronischer Blutverlust
- Sideroblastische Anämie
- Bleivergiftung
Warum wird der MCV bestimmt?
- Zur Bestimmung der Art der Anämie
- Zur Feststellung eines Eisen- oder Vitaminmangels
- Zur Diagnose von Erkrankungen der Leber, des Knochenmarks und der Schilddrüse
Besonderheiten der Interpretation:
- Der MCV wird immer zusammen mit anderen Indikatoren analysiert: MCH, MCHC, RDW, Hämoglobin und Erythrozyten.
- Der MCV kann auch bei Vorliegen einer Anämie normal sein – es ist wichtig, das klinische Bild und andere Indikatoren zu berücksichtigen.
Durchführung der Analyse:
- Die Blutentnahme erfolgt aus dem Finger oder einer Vene, vorzugsweise morgens auf nüchternen Magen.
- Vor der Analyse wird davon abgeraten, zu rauchen, Alkohol zu konsumieren oder sich körperlich anzustrengen.
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