ESR Blutsenkungsgeschwindigkeit

Die ESR (Blutsenkungsgeschwindigkeit) ist ein unspezifischer Laborwert, der das Vorhandensein und die Intensität eines Entzündungsprozesses im Körper widerspiegelt. Er misst, wie schnell sich die Erythrozyten innerhalb einer Stunde am Boden eines vertikalen Blutröhrchens absetzen.

Normale ESR-Werte:

  • Männer: 1–10 mm/h
  • Frauen: 2–15 mm/h
  • Kinder: 4–10 mm/h
  • Während der Schwangerschaft: bis zu 45 mm/h (Norm)

Physiologische Bedeutung:

  • Eine erhöhte ESR weist auf Entzündungen, Infektionen, Autoimmunerkrankungen, Tumore und andere pathologische Zustände hin.
  • Die ESR hilft bei der Beurteilung des Krankheitsverlaufs und der Wirksamkeit der Behandlung.

Ursachen für eine erhöhte ESR:

  • Akute und chronische Entzündungen (ARVI, Lungenentzündung, Bronchitis, Tuberkulose)
  • Infektionen (virale, bakterielle, pilzartige)
  • Autoimmunerkrankungen (rheumatoide Arthritis, Lupus)
  • Onkologische Erkrankungen
  • Leber- und Nierenerkrankungen
  • Anämien (insbesondere Eisenmangelanämie)

Gründe für eine Abnahme der ESR:

  • Polyzythämie (erhöhte Anzahl roter Blutkörperchen)
  • Herzinsuffizienz
  • Sichelzellenanämie
  • Hyperbilirubinämie
  • Bestimmte Medikamente (Kortikosteroide, NSAIDs)

Durchführung:

  • Die Untersuchung wird morgens auf nüchternen Magen durchgeführt
  • Für die Untersuchung wird Blut aus einer Vene oder aus dem Finger entnommen
  • Methoden: Panchenkowa (Kapillarblut) und Westergren (Venblut – genauere Methode)

Wichtig:

  • Die ESR ist ein unspezifischer Indikator. Sie kann sogar bei leichten Beschwerden erhöht sein


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