Eosinophile
Eosinophile sind eine Untergruppe der Leukozyten, die an der Bekämpfung von Parasiten, allergischen Reaktionen und der Regulierung von Entzündungsprozessen beteiligt sind. Ihren Namen verdanken sie der Fähigkeit, bei der labortechnischen Untersuchung mit Eosin (rosa Farbstoff) anzufärben.
Normwerte der Eosinophilen:
- Absolute Anzahl: 0,02–0,3 × 10⁹/l
- Prozentualer Anteil an den Gesamtleukozyten: 1–5%
Hauptfunktionen der Eosinophilen:
- Abtötung von Parasiten (Helminthen, Protozoen)
- Beteiligung an allergischen Reaktionen (einschließlich bronchiale Asthma, Urtikaria, Anaphylaxie)
- Regulierung von Entzündungen und Abbau von Histamin
- Phagozytose (Aufnahme kleiner Partikel und Mikroorganismen)
Erhöhte Eosinophile (Eosinophilie) können auftreten bei:
- Allergien: Heuschnupfen, Dermatitis, Asthma
- Parasitären Infektionen: Wurminvasionen (Ascariasis, Opisthorchiasis u.a.)
- Autoimmunerkrankungen
- Einigen bösartigen Tumoren (insbesondere hämatologischen Erkrankungen)
- Infektionen (vor allem virale und bakterielle in der Rekonvaleszenzphase)
Verminderte Eosinophile (Eosinopenie) finden sich bei:
- Akuten Stresssituationen (Verletzungen, Verbrennungen, chirurgische Eingriffe)
- Aktiven eitrigen Infektionen
- Einnahme von Glukokortikosteroiden
- Systemischen Infektionen und Sepsis
Besonderheiten:
- Ausgeprägte Eosinophilie ist ein wichtiger diagnostischer Hinweis auf parasitäre und allergische Erkrankungen.
- Eosinophile steigen häufig nach Antibiotika-, Impfstoffgabe oder im Rahmen chronischer Entzündungen an.
- Die Interpretation erfolgt immer in Zusammenschau mit der Klinik und weiteren ABU-Parametern.
Vorbereitung auf die Blutuntersuchung:
- Die Blutentnahme erfolgt morgens nüchtern.
- Vor der Untersuchung sollten körperliche Anstrengungen und Medikamenteneinnahme möglichst vermieden werden.
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