Basophile

Basophile sind eine seltene Art weißer Blutkörperchen (Leukozyten), die weniger als 1 % aller Leukozyten ausmachen. Trotz ihrer geringen Anzahl spielen sie eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen, Entzündungsprozessen und der Immunantwort. Ihre Granula enthalten Histamin, Serotonin und andere Wirkstoffe. Normale Werte für Basophile:
  • Absolute Anzahl: 0–0,065 × 10⁹/l
  • Prozentualer Anteil an der Gesamtzahl der Leukozyten: 0–1 %
Funktionen der Basophilen:
  • Beteiligung an allergischen Reaktionen (einschließlich sofortiger Reaktionen wie bei Anaphylaxie)
  • Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren
  • Modulation der Immunantwort
  • Anlocken anderer Immunzellen zum Entzündungsherd
Ein Anstieg der Basophilen (Basophilie) kann beobachtet werden bei:
  • Allergien (Bronchialasthma, Urtikaria)
  • Chronischen Entzündungen (z. B. Colitis ulcerosa)
  • Infektionen (Epstein-Barr-Virus, Tuberkulose)
  • Hypothyreose (Schilddrüsenhormonmangel)
  • Bestimmten onkologischen Erkrankungen (myeloproliferative Tumoren, Leukämien)
Eine Verminderung der Basophilen (Basopenie) tritt auf bei:
  • Akuten Infektionen
  • Starkem Stress
  • Thyreotoxikose
  • Einnahme von Kortikosteroiden
  • Nach Chemotherapie oder Bestrahlung
Besonderheiten:
  • Basophile sind an Überempfindlichkeitsreaktionen beteiligt und setzen Substanzen frei, die Schwellungen, Juckreiz und Rötungen verursachen.
  • Selbst ein geringfügiger Anstieg kann bei Allergien oder chronischen Blutkrankheiten von klinischer Bedeutung sein.
  • Die Interpretation des Basophilenwertes ist nur in Verbindung mit anderen Blutbildparametern und den Symptomen des Patienten aussagekräftig.
Wie wird die Untersuchung durchgeführt?
  • Die Blutentnahme erfolgt nüchtern, in der Regel morgens.
  • Vermeiden Sie vor der Untersuchung körperliche Anstrengung und die Einnahme von Antihistaminika (wenn möglich).


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