Urinanalyse nach Nechiporenko
Die Urinanalyse nach Nechiporenko ist eine quantitative Methode zur Untersuchung des Harnsediments, die auf die Zählung der Anzahl von Leukozyten, Erythrozyten und Zylindern in 1 ml Urin abzielt. Diese Analyse wird zur Diagnose von Entzündungsprozessen und Pathologien des Harnsystems sowie zur Kontrolle der Wirksamkeit der Behandlung von Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege verwendet.
Indikationen für die Anordnung der Analyse:
- Diagnose eines latenten Entzündungsprozesses
- Klärung der Ursache von Hämaturie und Leukocyturie
- Diagnose von Zylindrurie
- Monitoring der laufenden Behandlung
Normale Referenzwerte:
- Leukozyten – bis zu 2000 in 1 ml
- Erythrozyten – bis zu 1000 in 1 ml
- Hyaline Zylinder – bis zu 20 in 1 ml
- Wachszylinder, granulierte, erythrozytäre und epitheliale Zylinder – nicht vorhanden
Eine Erhöhung der Leukozyten kann auf Pyelonephritis, Zystitis, Urethritis und andere entzündliche Erkrankungen hindeuten. Eine Erhöhung der Erythrozyten weist auf Glomerulonephritis, Harnsteinerkrankung, Verletzungen oder Tumore der ableitenden Harnwege hin. Eine Zunahme der Zylinder deutet auf Nierenschäden wie Glomerulonephritis, Pyelonephritis, Niereninsuffizienz usw. hin.
Für die Analyse wird eine mittlere Portion Morgenurin benötigt, die nach gründlicher Reinigung der äußeren Geschlechtsorgane in ein sauberes, trockenes Gefäß gesammelt wurde. Diese Untersuchung gewährleistet eine genauere Zählung der geformten Elemente im Vergleich zur allgemeinen Urinuntersuchung, da die Zählung in 1 ml Sediment erfolgt.
Diese Methode wird häufig von Therapeuten und Nephrologen zur Diagnose und Überwachung von Erkrankungen des Harnsystems angewendet.