Uringeruch

Der Uringeruch ist eine der physikalischen Eigenschaften, die bei der allgemeinen Urinanalyse bewertet werden. Normalerweise hat der Urin einen schwachen, spezifischen, aber nicht stechenden Geruch, der durch Stoffwechselprodukte bedingt ist.

Veränderungen des Uringeruchs können auf verschiedene physiologische und pathologische Zustände hinweisen:

  • Starker Ammoniakgeruch steht häufig im Zusammenhang mit bakteriellen Harnwegsinfektionen, da Bakterien Harnstoff zersetzen und Ammoniak freisetzen.
  • Acetongeruch ist charakteristisch für Ketonurie, die bei Diabetes, Fasten oder Stoffwechselstörungen auftritt.
  • Unangenehmer fäulnisartiger Geruch kann auf eitrige Prozesse und Entzündungen in den Harnwegen hinweisen.
  • Süßlicher oder fruchtiger Geruch wird manchmal bei Diabetes mellitus beobachtet.

Die Beurteilung des Uringeruchs trägt zur zusätzlichen Diagnostik von Stoffwechselstörungen, Infektionen und Entzündungen bei und dient auch der Kontrolle der Therapieeffektivität.