Spezifisches Gewicht des Urins
Das spezifische Gewicht (relative Dichte) des Urins ist ein Parameter, der die Fähigkeit der Nieren widerspiegelt, den Urin zu konzentrieren oder zu verdünnen, also den Wasser-Salz-Haushalt des Körpers aufrechtzuerhalten.
Normale Werte des spezifischen Gewichts liegen bei Erwachsenen zwischen 1,005 und 1,025, bei Kindern variieren sie je nach Alter zwischen 1,002 und 1,030.
Das spezifische Gewicht hängt von der Menge der im Urin gelösten Stoffe wie Harnstoff, Harnsäure, Kreatinin, Salze und anderen Metaboliten sowie vom ausgeschiedenen Flüssigkeitsvolumen und der Tageszeit ab.
Faktoren, die das spezifische Gewicht beeinflussen:
- Flüssigkeitszufuhr – bei reichlicher Trinkmenge sinkt das spezifische Gewicht, bei Dehydration steigt es an.
- Nierenfunktion – eine gestörte Konzentrationsfähigkeit der Nieren führt zu einer Abnahme des spezifischen Gewichts.
- Glukose- und Proteinanteil im Urin – erhöhen das spezifische Gewicht.
- Tageszeit – nachts ist das spezifische Gewicht meist höher als tagsüber.
Abweichungen vom Normbereich können auf folgende Zustände hinweisen:
- Erhöhtes spezifisches Gewicht wird bei Dehydration, Diabetes mellitus, nephrotischem Syndrom, Herzinsuffizienz und Schwangerschaftsvergiftung beobachtet.
- Verringertes spezifisches Gewicht ist typisch für Niereninsuffizienz, Diabetes insipidus, chronische Nephritis, Polyurie sowie bei übermäßiger Flüssigkeitszufuhr und Fasten.
Die Messung des spezifischen Gewichts des Urins ist ein wichtiger diagnostischer Test, der hilft, die Nierenfunktion zu beurteilen, Störungen im Wasser-Salz-Haushalt zu erkennen und den Verlauf verschiedener Krankheiten zu kontrollieren.