Urinfarbe
Urinfarbe in der allgemeinen Urinanalyse (AUA)
Normal variiert die Urinfarbe von hellgelb bis bernsteinfarben. Diese Farbe wird durch Farbstoffe im Urin – Urochrome – verursacht, die beim Abbau von Hämoglobin entstehen.
Die Intensität der Färbung hängt von der Konzentration gelöster organischer und anorganischer Stoffe ab:
- Bei erhöhter Harnausscheidung (viel Trinken) wird der Urin heller und blasser.
- Bei verminderter Diurese (reduziertes Urinvolumen) wird der Urin intensiver und dunkler.
Die Urinfarbe kann auch durch folgende Faktoren verändert werden:
- Medikamente wie Riboflavin, Aminophenazon, Furazidin, Metronidazol;
- Verzehr färbender Nahrungsmittel wie Rote Beete, Karotten, Heidelbeeren;
- Pathologische Zustände.
Pathologische Farbveränderungen umfassen:
- Hämaturie – rote Farbe, oft beschrieben als „Fleischwasser“, weist auf Blut im Urin hin.
- Leukozyturie, Piyurie – milchig-weiße Farbe, bedingt durch Eiter.
- Bilirubinämie – dunkelbraune oder „bierfarbene“ Farbe bei erhöhtem Bilirubin, z.B. bei Gelbsucht.
- Hämoglobin- oder Myoglobinurie – schwarze oder sehr dunkle Urinfarbe, z.B. bei akuter hämolytischer Anämie oder Muskelschäden.
- Grün-bläuliche Töne können bei fauligen Prozessen im Magen-Darm-Trakt auftreten, begleitet von ausscheidenden Farbstoffen.
Somit ist die Urinfarbe ein wichtiger diagnostischer Parameter, der physiologische Besonderheiten (Hydration, Ernährung, Medikamente) und das Vorhandensein verschiedener Erkrankungen des Harnsystems und des Stoffwechsels widerspiegelt.