Leukozyten

Leukozyten sind weiße Blutkörperchen, die eine Schlüsselrolle im Immunschutz des Körpers spielen. Normalerweise beträgt ihre Anzahl im Urin 0–5 pro Gesichtsfeld bei Männern und 0–6 bei Frauen.

Erhöhte Leukozytenwerte im Urin (Leukozyturie) deuten meist auf entzündliche oder infektiöse Prozesse in den Harnwegen und Nieren hin, wie z. B. Zystitis, Urethritis oder Pyelonephritis.

Leukozyturie kann bakteriell (infektiös) oder aseptisch sein. Infektiöse Leukozyturie geht mit Bakteriurie einher und zeigt eine Infektion an. Aseptische Leukozyturie kann bei Autoimmunerkrankungen, Tumoren, Nierentuberkulose sowie subakutem Glomerulonephritis auftreten.

Eine massive Ausscheidung von Leukozyten mit dem Urin (Piyurie) ist typisch für akute infektiös-entzündliche Erkrankungen der Nieren und Harnwege.

Zur genaueren Diagnose werden Wiederholungsuntersuchungen des Urins sowie ergänzende Methoden empfohlen, wie die Nechiporenko-Analyse und die bakterielle Kultivierung.

Die allgemeine Urinanalyse mit mikroskopischer Sedimentuntersuchung ist ein wichtiges diagnostisches Instrument zur Erkennung von Entzündungsprozessen und zur Kontrolle der Behandlung von Erkrankungen des Harnsystems.