Epithelzellen
Epithelzellen sind Zellen, die die inneren Oberflächen der ableitenden Harnwege auskleiden, einschließlich der Nierentubuli, Harnleiter, Blase und Harnröhre.
Normalerweise sind geringe Mengen an Epithelzellen im Urin vorhanden, da sie sich ständig erneuern und abschuppen.
Es gibt verschiedene Typen von Epithelzellen, die bei der mikroskopischen Untersuchung des Harnsediments nachgewiesen werden können:
- Plattenepithel: kleidet die Harnblase und die unteren Abschnitte der ableitenden Harnwege aus. Eine geringe Menge gilt als normal, eine erhöhte Anzahl kann auf Entzündung, Infektion oder Kontamination der Probe hinweisen.
- Übergangsepithel: kleidet Harnleiter, Nierenbecken und den oberen Teil der Harnblase aus. Eine erhöhte Anzahl kann auf Entzündung oder Schädigung dieser Strukturen hindeuten.
- Nierenephitel: Zellen der Nierentubuli. Ihr Vorkommen im Urin weist meist auf eine Schädigung des Nierengewebes hin, beispielsweise bei akuten oder chronischen Nephropathien.
Eine Erhöhung der Epithelzellzahl im Urin kann mit infektiösen und entzündlichen Erkrankungen der Harnwege, Verletzungen, Tumoren sowie mit unsachgemäßer Urinsammlung (Kontamination) zusammenhängen.
Für eine genaue Interpretation der Laborergebnisse müssen der Zelltyp, die Zellzahl sowie das klinische Bild des Patienten berücksichtigt werden.
Der Nachweis von Epithelzellen im Urin ist ein wichtiger diagnostischer Hinweis, der hilft, Nieren- und Harnwegserkrankungen in frühen Stadien zu erkennen.