Bilirubin und Urobilinogen

Bilirubin ist ein Gallenfarbstoff, der beim Abbau von Hämoglobin entsteht. Normalerweise ist Bilirubin im Urin nicht nachweisbar, da es vollständig in der Leber umgewandelt und über die Galle ausgeschieden wird.

Das Auftreten von Bilirubin im Urin (Bilirubinurie) weist auf Leberschäden oder eine Störung des Galleabflusses hin. Dies kann bei Erkrankungen wie Leberzirrhose, viraler Hepatitis, mechanischer Ikterus, Lebertumoren und Gallengangsobstruktionen beobachtet werden.

Urobilinogen ist ein Abbauprodukt von Bilirubin, das im Darm durch bakterielle Aktivität entsteht. Normalerweise wird eine geringe Menge Urobilinogen mit dem Urin ausgeschieden (bis zu 17 µmol/l).

Ein erhöhter Urobilinogenspiegel im Urin (Urobilinogenurie) kann auf hämolytische Anämie, Lebererkrankungen (Hepatitis, Zirrhose, toxische Leberschädigung) sowie auf bestimmte Darmerkrankungen und kardiovaskuläre Erkrankungen hinweisen.

Ein erniedrigter oder fehlender Urobilinogengehalt im Urin kann auf eine Gallengangsobstruktion oder schwere Leberschäden hinweisen.

Somit ist die Bestimmung von Bilirubin und Urobilinogen im Urin ein wichtiges diagnostisches Instrument zur Erkennung von Lebererkrankungen, Gallengangserkrankungen sowie hämolytischen und anderen systemischen Pathologien.